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61

Wednesday, March 12th 2014, 6:23pm

Wer soviel Geld hat, kann sich auch einen ordentlichen Steuerberater leisten.
live is live, nana nanana :D

Quoted

Original von -=)GWC(RaMsEs
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62

Wednesday, March 12th 2014, 6:33pm

Die Frage ist für mich nicht, ob er es kann - sondern ob er es praktisch muss. So sollten Gesetze nicht gestaltet sein.

Feanor

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63

Wednesday, March 12th 2014, 6:34pm

sich in diesem forum argumentativ für eine sache einzusetzen, weil man selber davon profitieren würde, ist ja wohl absolut idiotisch.

nicht alles ist das forum und nicht alles bezieht sich auf das forum....
aber wenn z.b. 18% fdp wählen. Oder die Amis, die davon profitieren würden gegen obamacare sind...

Ede G

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64

Wednesday, March 12th 2014, 7:09pm


nicht alles ist das forum und nicht alles bezieht sich auf das forum....
aber wenn z.b. 18% fdp wählen. Oder die Amis, die davon profitieren würden gegen obamacare sind...
Weil sie halt auf Typen wie Worf reinfallen. Der selbst in diese Kategorie fällt und davon gibts echt wie Sand am Meer. Er möchte/wünscht/träumt auch mal "freie Hand" zu haben und zu den "oberen Zehntausend" zu gehören. Diesen Wunsch hat jeder mal. Bei Liberalen oder Libertariern wird so getan als ob Gier und bedingungslose Konkurrenz das Beste ist. Es ist übrigens sehr bezeichnend, wer sich beim Hoeneß-Prozess bedeckt hält. FCB, alle beteiligten Konzernbosse und Politiker aus Bayern. Nur Politiker aus Linkspartei und SPD - die haben ja nix zu verlieren, teilen aus. Bei CDU und FDP herrscht großes Schweigen als wären sie selbst auf der Anklagebank. Von FDP-Seite, wie man sieht, wird Hoeneß sogar noch verteidigt. Aber die hatten ja schon immer ein Herz für die armen Reichen in der Hoffnung, es gibt vielleicht mal eine kleine Spende. Stoiber möchte ich mal noch besonders erwähnen. Schon bei der Hypovereinsbank zeigte er sich als echter Teflon-Eddy. Is immer dabei, aber weiss von nix. :respekt:

Hoeneß hat doch darauf bestanden, er sei kein Sozialschmarotzer. Natürlich ist er ein Sozialschmarotzer. Und zwar ein ganz typischer. Es gibt eine Studie, die bescheinigt, dass Reiche weniger spenden prozentual von ihrem Vermögen als arme Menschen. Die kriegen nie genug. Gier frisst Hirn. Wenn er Steuern hinterzieht, prozentual zu seinem Vermögen weniger spendet als der Durchschnitt, dazu noch Geld, was ihm nicht gehört, dann ist er ein Sozialschmarotzer. Ich verstehe auch nicht wie er sich einerseits als armer, kranker, bedauernswerter Zocker (Hauptmotiv: Gier) präsentieren will und andererseits als der gute Samariter (Hauptmotiv: Altruismus) von der Säbener Straße/Tegernsee.

Die meiste Zeit war er skrupelloser Zocker und Fussballmanager und ganz, ganz selten auch mal Samariter. Tue Gutes und rede darüber. Alte Regel für Raffzähne (Wieviel des Guten man tut, ist nicht wichtig! Nur dass darüber umso mehr geredet wird, das ist wichtig!) Das ist natürlich ein alter katholischer Trick.

65

Thursday, March 13th 2014, 8:24am

Steuerhinterziehung ist ein anderes Vergehen als Diebstahl, wo es im allgemeinen um klar umrissene physische Objekte geht. Natürlich ist es einfacher für einen Einkommensmillionär sich um 100€ bei der Steuer zu irren als für einen Postboten.
schon unterhaltsam wie du steuerhinterziehung in zweistelliger millionenhöhe mit nem steuerlichen irrtum eines geringverdieners gleichsetzt
Das perfide aus meiner Sicht ist, dass man als mit Wohnsitz in Deutschland mit seinem Welteinkommen aus Kapital in Deutschland steuerpflichtig ist. Man hat das Kapital in Deutschland ordnungsgemäß versteuert und arbeitet damit im Ausland. Jegliche Wertschöpfung fällt im Ausland an, aber man bleibt in Deutschland steuerpflichtig.
gearbeitet hat er de facto im inland, in seiner villa am tegernsee.
das geld war in der schweiz angelegt.
wieso sollte er nicht in deutschland steuerpflichtig sein?
Dann geht es bei Hoeneß um sehr viele Kapitalmarkttransaktionen und Derivate-Handel. Da ist das deutsche Steuersystem sehr kompliziert und man kann kaum den Überblick behalten. Ich bin da auch kein Fachmann, aber man darf nicht alle Verluste gegen Gewinne verrechnen, sondern nur in bestimmten Klassen. Ansonsten bestehen Verrechnungsverbote.
Handelt man bspw. in Fremdwährung Aktien, so werden die Kursgewinne und Währungsgewinne getrennt versteuert. Bei Fristendifferenzen zwischen Aktien, Währungen etc. kann es dann schnell zu großen Steuerunterschieden kommen.
Hoeneß soll ja Ende 2008 einen Verlustvortrag von ca. 118,9 Mio. € gemacht haben. Das scheint auch rechtens gewesen zu sein. Nach eigenen Angaben hat Hoeneß mit seinen Spekulationen auch keine Gewinne gemacht. Die hohe Steuerschuld geht daher wohl explizit auf hohe Steuerforderungen auf Finanzderivate zurück, bei denen Gewinn und Verlust unparitätisch besteuert werden (d.h. ohne echten Verlustausgleich). Hier gibt es meines Wissens auch Unterschiede zwischen Privatpersonen und Unternehmen. Als Unternehmen hätte Hoeneß wohl mehr Verluste mit Gewinnen verrechnen können.
Hoeneß soll ja auch massiv mit Währungsfutures "gezockt" haben. Die kann man nach den Medienberichten über seinen Fall mit 5% "Pfand" handeln, d.h. er hat 500 Mio. € mit 25 Mio. € Einsatz gehandelt. Bei 500 Mio € Handelsvolumen kommen natürlich auch schnell hohe Gewinne/Verluste zusammen, wenn man oft tradet. Hoeneß soll in einigen Jahren mehr als 33.000 (Einzel)Trades gemacht haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sehr schnell in diese Größenordnungen der Steuerschuld kommt, wenn man als Laie (und Privatperson) in diesen Größenordnungen handelt und die Steuerseite dabei nicht beachtet. Mit den reinem Handel macht er +/- 0 oder sogar nen leichten Verlust, aber durch eingeschränkte Verlustverrechnung muss er trotzdem hohe Steuern zahlen. Und hier geht es nicht nur um die Abgrenzung zwischen einzelnen Jahren.
wenn man als privatperson und "laie" mit solchen beträgen herumzockt, dann sollte man schon wissen was man tut.
unwissenheit als argument für hoeneß moralische unschuld anführen zu wollen ist bei multimillionenspekulationen doch grob lächerlich. hoeneß selbst hat ja zugegeben, dass er ziemlich genau gewusst hat, dass er eine straftat begeht. er hat nur auf das steuerabkommen mit der schweiz gewartet, dass die fdp leider ned durchbekommen hat um sich elegant und legal aus der affaire zu verabschieden.
Aber über diese (zugegebenermaßen recht komplizierte) Seite des Steuerfall Hoeneß liest man so gut wie nichts in den Medien. Wenn jemand dazu einen informativen Artikel kennt, gern hier posten.
Ich nehem Hoeneß daher auch ab, dass er sich um die Steuern nicht gekümmert hat in dem Glauben, eh keinen Nettogewinn gemacht zu haben.
das wäre doch schon dermaßen fahrlässig, dass es bestrft gehören würde....
das ist schon hoch unterhaltsam, wie du die hoeneß-Affaire mit "ach das kann doch jedem mal passieren" kleinreden willst
Hätte Hoeneß seinen Hauptwohnsitz nach Österreich oder in die Schweiz gelegt (wie Schumi oder der Franz) und die Anwesenheitsregeln dafür erfüllt, dann wäre ihm der Prozess erspart geblieben. Muss man ja mal ganz nüchtern betrachten.
Und hätte er seine Geschäfte unter dem Dach eines Unternehmens gemacht, dann würde er jetzt wahrscheinlich keine so hohe Steuer schulden. Letzteres finde ich pervers.
dann hätte er eben auswandern müssen, was er nicht getan hat. also ist er an geltendes nationales recht gebunden. und warum er kein unternehmen gegründet hat ist eine persönliche entscheidung eines hoch erfolgreichen unternehmers, der mit seinem geld tun und lassen kann was er will, solange er gesetze bricht. bevor die bundesländer steuer cds gekauft haben konnte er ja mit dem steuersatz 0 rechnen, vermutlich hatte er deshalb eher geringes interesse an niedrigen legalen steuersätzen.

66

Thursday, March 13th 2014, 9:32am

Die Frage ist für mich nicht, ob er es kann - sondern ob er es praktisch muss. So sollten Gesetze nicht gestaltet sein.

LOL Ne is klar. Sorry aber jetzt machst Du dich ja lächerlich. Genau wegen Leuten wie Hoeness ist unser Steuersystem so komplex. Die bewegen sich permanent in Graubereichen und nutzen jedes Schlupfloch. Mal ganz davon abgesehen, dass solche Leute auch Vermögensverwalter haben bzw irre Depotgebühren bei der Bank zahlen. Dann kannst Du auch nen Steuerberater zahlen.

Bei den Kleinen ist es ne Sauerei, dass es mittlerweile so komplex ist aber im Hoenessbereich ohne guten Steuerberater zu agieren ist dumm und fahrlässig.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

67

Thursday, March 13th 2014, 11:00am

Man kann die situation immer drehen und wenden wie man will, um seinen standpunkt zu vertreten ^^ Wenn es wirklich nur an einer (pseudo)unvollständigen selbstanzeige liegt ( weil gewinne mit dem ausgeschifften geld zum zeitpunkt der SA noch nicht bestimmbar waren und nachgereicht wurden, laut SPON), fänd ichs wirklich dumm an ihm ein exempel zu statuieren. Jeder von uns regt sich auf wie bescheuert wenn er ne mahngebühr von 10 euro zahlen muss weil irgendwas an nem formular nicht 100% korrekt war oder 1 tag zu spät abgegeben wurde. Hier gehts aber dann gleich mal richtig zur sache.
Ich rede wirklich lediglich über gesetzeslage bezüglich selbstanzeige. Wenn man damit nunmal in deutschland aus der sache ohne prozess rauskommt, nur mit nachzahlung+zinsen, dann sollte hoeneß das hier auch. Legitimiert für mich nicht die steuersünden und alles was damit einhergeht, aber dennoch. Allein schon wie der ganze müll ins rollen gekommen ist widerspricht schon dem recht auf persönlichen schutz und steuergeheimnis.

Kurzum: Gehts nur um den formfehler der SA, falls es wirklich einer ist und nicht teil einer bösartigen intrige, sollte er nicht in den knast.

Edit: aber als ich gelesen hab das er nen alten rentner in teilzeit und ohne plan von der materie als steuerberater hatte, musste ich auch schmunzeln. Topmanager im job, vollidiot im privatleben :D

edit 2: auch lustig imho.

Quoted

Die Welt: "Egal, wie der Fall ausgeht, es ist auf jeden Fall eine Sensation: Entweder wird Hoeneß nämlich freigesprochen, weil der Richter seine Selbstanzeige als wirksam anerkennt. Dann würde einer, der dem Steuersäckel über 27 Millionen Euro vorenthalten hat, ohne Strafe ausgehen. Oder Rupert Heindl verurteilt Hoeneß wegen etwas, das dieser selbst auf den Weg gebracht hat und das ohne das Zutun des Fußballpräsidenten womöglich nie entdeckt worden wäre."

This post has been edited 1 times, last edit by "Pigov" (Mar 13th 2014, 11:07am)


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68

Thursday, March 13th 2014, 12:27pm

Was für eine Sensation. Wenn jemand sich selbst anzeigt wegen Mord kommt er auch ins Gefängnis. Und er hatte Angst, dass es entdeckt wird, sonst hätte er es nie gemacht. Manche vergessen übrigens, dass vor dem Gesetz alle gleich sein sollten.
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69

Thursday, March 13th 2014, 12:29pm

du hast wieder mal garnix kapiert. mord mit steuerbetrug gleichsetzen lol. Gesetz is gesetz, bei steuerbetrug gibt es aber nunmal die möglichkeit der selbstanzeige, bei mord nicht. was ist das denn fürn behinderter vergleich ?

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70

Thursday, March 13th 2014, 1:00pm

rofl :respekt:

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71

Thursday, March 13th 2014, 1:09pm

du hast wieder mal garnix kapiert. mord mit steuerbetrug gleichsetzen lol. Gesetz is gesetz, bei steuerbetrug gibt es aber nunmal die möglichkeit der selbstanzeige, bei mord nicht. was ist das denn fürn behinderter vergleich ?
Eine Sensation ist es trotzdem nicht. Ob er damals schon komplett reinen Tisch machen wollte ist unklar. Die Möglichkeit der Selbstanzeige in der aktuellen Form finde ich auch schlecht.
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Quoted

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72

Thursday, March 13th 2014, 1:11pm

viel lärm um nix, wenn ich wetten müsste... er kriegt ne bewährungsstrafe und muss viel geld bezahlen und alle steuerbetrüger machen weiter wie gehabt.

73

Thursday, March 13th 2014, 1:19pm

du hast wieder mal garnix kapiert. mord mit steuerbetrug gleichsetzen lol. Gesetz is gesetz, bei steuerbetrug gibt es aber nunmal die möglichkeit der selbstanzeige, bei mord nicht. was ist das denn fürn behinderter vergleich ?
Eine Sensation ist es trotzdem nicht. Ob er damals schon komplett reinen Tisch machen wollte ist unklar. Die Möglichkeit der Selbstanzeige in der aktuellen Form finde ich auch schlecht.

Ich behaupte auch nicht das ich die möglichkeit gut finde, aber sie existiert nunmal. Ich behaupte ferner auch nicht das es eine sensation ist, die quelle wurde nur zitiert um zu zeigen das beide potentielle urteile irgendwie blödsinnig erscheinen, unter zuhilfenahme der gesetze bzw der beweislage, bei gewisser betrachtungsweise.

74

Thursday, March 13th 2014, 1:20pm

Jetzt mal ungeachtet wie man das Selbstanzeigegesetz persönlich findet, kann doch hier keine korrekte Selbstanzeige gestellt worden sein. Für diese ist doch wichtig, dass sie pünktlich und vollständig ist. Durch die Entwicklung im Prozess ist doch klar dokumentiert, dass sie dies nicht war: Hoeness berichtet von 3,5 Millionen und gesteht dann am ersten Prozesstag 18,5 ein. Als am Tag darauf die Zahl 27,2 ermittelt wird, meint sein Anwalt, dass dies ja der Selbstanzeige zu entnehmen sei. Warum wurde dann zwei Mal der falsche Betrag gestanden bzw. zur Anzeige gebracht?

Ich habe mittlerweile auch oft die Erfahrung gemacht, dass die Justiz an der Realität vorbei geht, aber neben der offensichtlichen Logiklücke kann das doch nie und nimmer juristisch korrekt sein, oder? Dann müsste man ja nur IRGENDEINEN Betrag zur Anzeige bringen und alles beifügen und die Staatsanwaltschaft kann dann schauen, wie sie damit verfährt. Das kann ja nicht die korrekte Auslegung dieses Gesetzes sein...

Bezüglich der Strafe halte ich es wie Marinero: Bei diesen Menschen sind Geldstrafen offensichtlich anders repräsentiert als bei normalen Menschen - als "Verlust". Wenn man sie von solch einer Tat abhalten will, muss man empfindliche Haftstrafen verhängen. Ungeachtet dessen, wie angenehm oder unangenehm deutsche Gefängnisse sind: Hier ist die Repräsentation bei reichen und armen Menschen die gleiche. Man kann davon ausgehen, dass ein Gefängnisaufenthalt nicht als Risiko in den Steuerbetrug einkalkuliert wurde. Es ist natürlich doof, dass jetzt hier vermeintlich an einem sehr prominenten und kontroversen Menschen ein Exempel statuiert wird, aber ich persönlich würde dies - für den Staat Deutschland - als das nützlichste Urteil ansehen. Wenn selbst Herr Hoeneß ins Gefängnis muss dafür, werden viele weniger bekannte Menschen anfangen, sich anzuzeigen oder mit dem Betrug aufzuhören...
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75

Thursday, March 13th 2014, 1:24pm

wenn 5 jahre 6 monate nix sind...dann ist das ok mit dem lärm ^^

76

Thursday, March 13th 2014, 1:26pm

@el_cheapito:
dachte ich auch erst, aber es scheint wohl nur zu wenig durchgesickert zu sein. Wieso hat feigen sonst gesagt "wir sind doch nicht bescheuert, die SA war vollständig", gleiches auch nochmal im schlussplädoyer. Wenn es so einfach wäre, gäb es garnichts zu diskutieren. Selbst die staatsanwaltschaft hat nicht einfach nur im pladoyer gesagt " es war von 3 mio die rede, jetzt sinds 27, nuff said, ab in den knast".

77

Thursday, March 13th 2014, 2:14pm

Quoted

+++ 14.08 Uhr: Haftstrafe für Hoeneß +++

Das Urteil ist gefallen: 3 Jahre und 6 Monate Haft für Hoeneß!

huihuihui
wird aber sicher in revision gehen.

78

Thursday, March 13th 2014, 2:19pm

nungut, war zu erwarten.

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79

Thursday, March 13th 2014, 2:32pm

hört sich nach einem gerechten urteil an ;)

80

Thursday, March 13th 2014, 2:55pm

ich bete inständig und flehe das deutsche Rechtssystem an, nicht wie in Österreich zu agieren. D.h. jetzt geht es mal durch alle Instanzen, dann gibt es eine Berufung und schlussendlich bekommt er 18 Monate auf Bewährung. Einen erz-CSUler in Bayern hinter Gitter bringen? In Ö undenkbar...bitte bitte lasst wenigstens in D vor dem Recht alle gleich sein - so sehr würd ich mir den dicken Wurstuli im Knast sehen!

Und außerdem: wenn der Hoeneß bei den Finanzen des FCB so herumgefuhrwerkt hat wie mit seinen eigenen...Prost Mahlzeit!

Zitat

Original von nC_$kittle_
Muss ich dann auch Hitler lieber mögen [...] nur weil er Deutscher ist?

Zitat

Original von CF_Icey
ich hab eine Hakenkreuzfahne über meinem Bett und einen Adolf-Hitler-Schlafanzug mit zugehöriger Bettwäsche

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81

Thursday, March 13th 2014, 2:59pm

schon unterhaltsam wie du steuerhinterziehung in zweistelliger millionenhöhe mit nem steuerlichen irrtum eines geringverdieners gleichsetzt

Ich setzte es ja explizit nicht gleich, sondern sage das eine ist leichter als das andere. Ich vergleiche also - was man trivialerweise für wohldefinierte Begriffe immer tun kann.
Das perfide aus meiner Sicht ist, dass man als mit Wohnsitz in Deutschland mit seinem Welteinkommen aus Kapital in Deutschland steuerpflichtig ist. Man hat das Kapital in Deutschland ordnungsgemäß versteuert und arbeitet damit im Ausland. Jegliche Wertschöpfung fällt im Ausland an, aber man bleibt in Deutschland steuerpflichtig.
gearbeitet hat er de facto im inland, in seiner villa am tegernsee.
das geld war in der schweiz angelegt.
wieso sollte er nicht in deutschland steuerpflichtig sein?[/quote]
Hier habe ich nichts zum Fall Hoeneß konkret geschrieben, sondern allgemein über das deutsche Steuersystem. Daher finde ich es zumindest unaufmerksam, hier konkret mit dem Fall Hoeneß zu antworten.
Wenn das Depot im Ausland komplett verwaltet und aktiv gemanagt worden wäre, dann würden trotzdem Steuern in Deutschland anfallen. Ich habe daher bewusst keine Verbindung zum Fall Hoeneß gezogen.
wenn man als privatperson und "laie" mit solchen beträgen herumzockt, dann sollte man schon wissen was man tut.
unwissenheit als argument für hoeneß moralische unschuld anführen zu wollen ist bei multimillionenspekulationen doch grob lächerlich. hoeneß selbst hat ja zugegeben, dass er ziemlich genau gewusst hat, dass er eine straftat begeht. er hat nur auf das steuerabkommen mit der schweiz gewartet, dass die fdp leider ned durchbekommen hat um sich elegant und legal aus der affaire zu verabschieden.

Mir geht es aber gerade darum, dass man als normale Privatperson bzw. als "Laie" gar nicht mehr nachvollziehen kann, wie viele Steuern man schuldet. Gesetze sollten nicht so komplex ausgestaltet sein, dass man (ein Durchschnittsmensch) sie ohne professionelle weder verstehen noch einhalten kann.
Wieso sollte die Größenordnung von Handeln ein Argument dagegen sein? Es ist doch sein privates Vermögen und wir haben Vertragsfreiheit in Deutschland, er kann mit seinem Geld also zocken, wie er will. Am Zocken selbst war ja auch nichts strafrechtlich verwerflich. Aber de facto wird das Eigentumsrecht und die Vertragsfreiheit hier eingeschränkt, wenn man als Bürger mit Durchschnittswissen sich praktisch immer wegen Steuerhinterziehung strafbar macht. Man wird dazu gezwungen, professionelle Vermögensverwalter zu engagieren (und ist bei deren Fehlern letztlich trotzdem selbst dran). So sollten Steuergesetze nicht aufgebaut sein. Das geht auch @Eisbär. Wer zwingt denn den Staat immer komplexere GEsetzte zu erlassen wie bspw. Verrechnungsverbote zwischen In/Ausland und verschiedenen Anlageklassen. Alle Gewinne aufaddieren, alle Verluste davon abziehen, das ist das zu versteuernde Einkommen, fertig. Natürlich entgeht dem Staat dann im Vergleich zur aktuellen Reglung Geld, aber die aktuelle Reglung ist insofern unfair, als willkürlich Anlageklassen definiert wurden, zwischen welchen man Verluste nicht Gewinnen verrechnen darf. Ich halte dies rein ökonomisch und steuer-systematisch für falsch.
Aber über diese (zugegebenermaßen recht komplizierte) Seite des Steuerfall Hoeneß liest man so gut wie nichts in den Medien. Wenn jemand dazu einen informativen Artikel kennt, gern hier posten.
Ich nehem Hoeneß daher auch ab, dass er sich um die Steuern nicht gekümmert hat in dem Glauben, eh keinen Nettogewinn gemacht zu haben.
das wäre doch schon dermaßen fahrlässig, dass es bestrft gehören würde....

Ich finde eben nicht das es schon Fahrlässigkeit ist, wenn man keine professionelle Hilfe für eine Steuererklärung heranzieht. Egal wie dies im Fall Hoeneß konkret war. Es kann doch nicht sein, dass man Geld ausgeben muss, um sich real nicht strafbar zu machen.
das ist schon hoch unterhaltsam, wie du die hoeneß-Affaire mit "ach das kann doch jedem mal passieren" kleinreden willst

Ich rede nichts klein, ich prangere nur Unzulänglichkeiten bzw. eine imho unfaire Gesetzeslage im deutschen Steuerrecht an. Ich habe eben nicht die Meinung: "Der hat doch genug Geld, der kann sich professionelle Hilfe leisten...", weil es praktisch kein "kann", sondern ein "muss" ist.
und warum er kein unternehmen gegründet hat ist eine persönliche Entscheidung eines hoch erfolgreichen unternehmers, der mit seinem geld tun und lassen kann was er will, solange er gesetze bricht.

Das ist doch der Punkt, dass es hier quasi Gesellschaftsform-Arbitrage gibt, d.h. das gleiche Sachverhalte anders interpretiert werden, weil etwas eine andere Rechtsform hat. Und nicht ein klein wenig anders, sondern krass anders. Ich halte dies für unfair. Generell sollte ein Rechtssystem konsistent bzgl. verschiedenen Rechtsformen sein. Dies heißt insbesondere, dass bestimmte Gesellschaftsformen nicht steuerlich gegenüber anderen bevorzugt oder benachteiligt werden.
Hier kommt man auch wieder zu der Einsicht, dass man ansonsten wieder professionelle Hilfe für die Auswahl der besten Rechtsform benötigt. Dies ist aktuell so, aber wiederum sollten Gesetze nicht so aufgebaut sein.

Man stelle sich so etwas mal im Strafrecht vor: Man würde als Durchschnittsmensch Gesetze verletzen, wenn man sich keine professionelle Hilfe holt. Was wäre dies denn für ein Staat??

Und ja, die Steuerberaterkosten können von der Steuer abgesetzt werden - aber eben nur maximal (ungefähr) in Höhe des Grenzsteuersatzes, nicht komplett.

@Fall Hoeneß: Der Verteidiger wahr ja wohl mal mega-schlecht wie die gesamte Strategie. Nach der Verhandlung, wie sie lief, sind 3,5 Jahre Freiheitsstrafe logisch gewesen. Mit nem ordentlichen Anwalt und nem anderen Vorgehen hätte es imho noch gerade so für 2 Jahre Freiheitsstrafe, und dann auch zur Bewährung, gereicht. Die Fehler kann man wohl in ner Revision nicht mehr komplett ausmerzen, über 2 Jahren wird es ihmo bleiben und damit muss Hoeneß auch ins Gefängnis.

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82

Thursday, March 13th 2014, 3:34pm

eine einfache steuergesetzgebung würde einen kompletten berufsstand von jetzt auf gleich ausrotten bzw. deutlich minimieren. gilt auch für andere berufsstände bzw. -zweige (z.b. heizkostenablesefirmen, weg-verwalter, ARGE...). ich habe das gefühlt, dass manche gesetze einfach dazu da sind um arbeit zu erhalten und geld umzuverteilen. aus diesem grund wird es auch in zukunft schwierig sein irgend etwas zu verändern, was machen nur die ganzen arbeitslosen steuerberater dann?

nur als kleines fallbeispiel: es erstreckt sich mir der sinn nicht, warum ich für ein 8-familienhaus rund 1.000,00 € im jahr zahlen soll, damit auch die heizung im verhältnis von 30 grund/70 verbrauch aufgeteilt wird... für die 1000,00 € kann ich rund 20.000 kwh/1.700 m³ gas kaufen. ist ein jahresverbrauch von zwei bis drei wohnungen nur zur verteilung der kosten.

sorry, ich schweife ab.

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83

Thursday, March 13th 2014, 3:42pm

Ja, dazu habe ich vor kurzem das hier gelesen:

FAZ: Heizkostenableser - So werden Mieter geschröpft

Ansonsten machen Steuerberater ihr Hauptgeschäft bei Unternehmen, dafür würden auch nach Steuervereinfachungen noch Personen gebraucht. Die Abgrenzung, was alles gewinnmildernd wirken darf, kann wohl nicht vollständig vom Gesetzgeber gemacht werden. Dazu ist das Wirtschaftsleben viel zu dynamisch. Oder man vereinheitlicht radikal, dann bräuchte man vielleicht auch für Unternehmen keine Steuerberater mehr.

84

Thursday, March 13th 2014, 3:47pm

@Cola und Worf

Ihr habt offensichtlich beide keine Ahnung von dem Thema und eure Meinung vom Hörensagen und aus der Zeitung.


@Cola

Selten von Dir so einen Bullshit gelesen. Maximal wenn es um deine komischen Schlümpfe aus G-Church geht.
Das System ist durch die Globalisierung nicht mehr zu vereinfachen. Um es klar zu sagen ist eine Vereinfachung UNMÖGLICH!!
Aber um deine Aussage mal zu positionieren. Glaubst Du ernsthaft das Geld wird beim Steuerberater mit irgendwelchen Pippifax Steuererklärungen von Privatpersonen verdient? LOL
Das ist lediglich das Geld rumgedreht. Letztes Jahr wurde die Gebührenverordnung nach 15 Jahren das erste Mal erhöht dh der minimal abzurechnende Betrag wurde erhöht. Nach 15 Jahren!! Wahrscheinlich warst Du selber noch nie beim Steuerberater.



@Worf

Ja genau Gewinne einfach mit anderen Verlusten verrechnen. SUPERIDEE! Dann können die Superreichen noch weiter ihre schönen Steuersparmodelle ausleben und zahlen kaum noch Steuern.
Es ist einfach so, dass ich mich informieren muss wenn ich mit Gewinnen UND Verlusten vor allem im Ausland rumhantiere. Unwissenheit schützt hier vor Strafe nicht!
Das ist nicht nur im Steuerrecht so.
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Napoleon

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85

Thursday, March 13th 2014, 3:56pm

doch war und bin künftig regelmäßig beim steuerberater, aber eine beratungsfunktion habe ich da noch nicht erlebt, dafür bin ich als angestellter einfach zu klein und/oder er verdient zu wenig geld bei mir. für mich trägt er ein paar zahlen ein, die ich auch selbst zusammen tragen könnte und dann wars das auch. für den "kleinen" mann völlig überflüssig also. ich habe in diesem zusammenhang wohl keine ahnung, will ich ja auch zugeben. rege mich trotzdem auf, dass ich aufgrund der elterngeldregelung jetzt schlappe 600 euro nachzahlen muss trotz steuerberater ;)

trotzdem gäbe es den berufsstand nicht (zumindest nicht in dem umfang), wenn steuergesetze und finanzen global stark vereinfacht wären.

86

Thursday, March 13th 2014, 3:58pm

wieso machst es dann net glei selber? dauert ne stunde und fertig^^
und wennst es mit nem Programm wie z.B. ELSTER machst hast alle Daten vom Vorjahr drin und brauchst bloß noch die Zahlen aktualisieren.

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87

Thursday, March 13th 2014, 3:59pm

weil ich ihn in der vergangenheit nicht zahlen musste. ;)

88

Thursday, March 13th 2014, 4:00pm

das immer n gutes Argument :D

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89

Thursday, March 13th 2014, 4:06pm

@Worf

Ja genau Gewinne einfach mit anderen Verlusten verrechnen. SUPERIDEE! Dann können die Superreichen noch weiter ihre schönen Steuersparmodelle ausleben und zahlen kaum noch Steuern.
Es ist einfach so, dass ich mich informieren muss wenn ich mit Gewinnen UND Verlusten vor allem im Ausland rumhantiere. Unwissenheit schützt hier vor Strafe nicht!
Das ist nicht nur im Steuerrecht so.

Ich habe nie behauptet, dass Unwissenheit vor Strafe schützen würde. Auch wenn es andere mir schon vorgeworfen hatten. Ich hatte nur gesagt, dass ich die Gesetze nicht fair finde und man daher bei aktueller Gesetzeslage einen Steuerberater haben muss.

Und natürlich macht es Sinn, nur echte Gewinne zu besteuern und keine Scheingewinne. Aber echte Gewinne liegen ökonomisch immer nur nach Abzug aller Kosten und Verluste vor. Das wäre dann fair. Und Steuersparmodelle funktionieren doch bloß bei einem komplexen Steuerrecht. Auch Superreiche müssten dann ihren echten Gewinn versteuern, wie jeder andere auch.

Wenn du ein konkretes inhaltliches Argument hast, dann immer her damit. Aber nicht nur normativ getrieben Argumente, wie der Staat seine Steuereinnahmen erhöhen kann. Dann ist klar, dass man damit alles begründen kann.

90

Thursday, March 13th 2014, 4:08pm

hoeneß hatte doch teilweise 50+ millionen gewinn im jahr auf dem konto.


Das kann man doch nicht mit verlusten von 7 jahren später verrechnen.